Es braucht mehr als einen Leistungsauftrag für die Psychiatrie – Stellungnahme der SP Bezirk Affoltern zur Spitalliste

Mitte März wurde bekannt, dass die Gesundheitsdirektion dem Spital Affoltern keine Leistungsaufträge mehr erteilen will im Bereich Akutsomatik. Das würde das Aus für unser Spital bedeuten, dem doch fast gerade erst die Stimmberechtigten aller Bezirksgemeinden mit grosser Zustimmung den Weg in die Zukunft ebnen wollten. Die SP Bezirk Affoltern will das nicht einfach so hinnehmen und lud drei Referenten und alle Mitglieder zu einer Versammlung am 5. Mai ein, um die Ausgangslage zu diskutieren und eine Vernehmlassungsantwort zu formulieren.

Andreas Daurù, Pflegefachmann, Co-Präsident der SP Kanton Zürich und Kantonsrat, Mitglied der Kommission Soziale Sicherheit und Gesundheit, versteht die Aufregung. Für die SP sei klar: Die medizinische Grundversorgung dürfe nicht unter die Räder kommen. Die Einführung von Fallpauschalen und Mindestfallzahlen habe kleinere Spitäler in Bedrängnis gebracht; mit der stationären Grundversorgung allein könne ein Spital kaum mehr kostendeckend betrieben werden. Es brauche neue Lösungen, meinte Daurù, zum Beispiel integrierte Versorgungsnetzwerke mit regionalen Gesundheitszentren, und solche bräuchten die Unterstützung von Kanton und Bund. Aber jetzt gehe es vorerst darum, den Standort Affoltern zu retten.

Andreas Daurù (von links), David Koller und Stefan Gyseler informieren über die Spitalplanung 2023
Andreas Daurù (von links), David Koller und Stefan Gyseler informieren über die Spitalplanung 2023

Für David Koller, Kardiologe und Präsident des Vereins Ja zum Spital Affoltern, kam der Vorschlag der Gesundheitsdirektion, Affoltern nur noch einen Leistungsauftrag für die Psychiatrie zu erteilen, völlig überraschend. Dieser basiere lediglich auf harten Zahlen, die aber bei genauerem Hinsehen keineswegs hieb- und stichfest seien. Das Spital Affoltern überzeuge mit viel mehr, und das lasse sich nicht einfach vermessen: Das beispielhafte persönliche Netzwerk zwischen Spital- und HausärztInnen, Spitex und Sozialdiensten, die Palliativ-Station – ein weitherum bekanntes Leuchtturm-Projekt, die Ausbildungsplätze für AssistenzärztInnen, Pflegefachleute und diverse Lehrberufe und nicht zuletzt auch die – für die Region ökonomisch wichtige – Verbindung zu vielen KMU und Zulieferern. All das einfach aufgeben? Nein, all diese Argumente müssten in der Vernehmlassung nach Zürich geschickt werden, je mehr, desto besser.

Für David Koller, Kardiologe und Präsident des Vereins Ja zum Spital Affoltern, kam der Vorschlag der Gesundheitsdirektion, Affoltern nur noch einen Leistungsauftrag für die Psychiatrie zu erteilen, völlig überraschend. Dieser basiere lediglich auf harten Zahlen, die aber bei genauerem Hinsehen keineswegs hieb- und stichfest seien. Das Spital Affoltern überzeuge mit viel mehr, und das lasse sich nicht einfach vermessen: Das beispielhafte persönliche Netzwerk zwischen Spital- und HausärztInnen, Spitex und Sozialdiensten, die Palliativ-Station – ein weitherum bekanntes Leuchtturm-Projekt, die Ausbildungsplätze für AssistenzärztInnen, Pflegefachleute und diverse Lehrberufe und nicht zuletzt auch die – für die Region ökonomisch wichtige – Verbindung zu vielen KMU und Zulieferern. All das einfach aufgeben? Nein, all diese Argumente müssten in der Vernehmlassung nach Zürich geschickt werden, je mehr, desto besser.

Als letzter Referent schilderte Stefan Gyseler, Verwaltungsratspräsident der Spital AG, sehr lebendig von den laufenden Gesprächen mit der Gesundheitsdirektion. Von Entmutigung war nichts zu spüren, vom grossen Engagement für unser Spital dafür viel. In der anschliessenden Diskussion wurden viele Fragen geklärt. Die Mitglieder berieten danach unter sich, welche Argumente in die Vernehmlassungsantwort der SP aufgenommen werden sollen. Dass sich die SP Bezirk dafür einsetzt, dass Affoltern mehr braucht als nur einen Leistungsauftrag für die Psychiatrie, war klar. Wir wollen für unseren schnell wachsenden Bezirk Perspektiven!